Systemische Beratung. Was ist das? Wie geht das?

Was versteht man unter einem System?
Die Einteilung in Systeme hilft uns, dass eigene Umfeld bzw. das unserer Klienten besser zu verstehen.
Ein System kann zum Beispiel die Kernfamilie, die Grßofamilie, das Kollegium, die Klasse, der Freundeskreis, Nachbarn, ein Verein, eine Firma sein.
Aber auch: der eigene Körper, seine Organe oder die verschiedenen Persönlichkeitsanteile (Mutter, Partnerin, das innere Kind) sind eigenständige Systeme. Diese funktionieren wie ein kleines oder großes Getriebe. Drehe ich an einem kleinen Rädchen, drehen sich alle anderen Räder zwangsläufig auch mehr oder weniger weit mit. Sehr schön wird das auf YouTube in dem Animationsfilm „das Mobile“ deutlich.

Problem = Symptom
Jedes Symptom hat eine Funktion im System und ist grundsätzlich erst einmal neutral zu betrachten: Es ist wie es ist!
Schaut man sich das Symptom von außen an, ist es oft besser zu erkennen. Die einzelnen Teile des Systems haben jeweils eine ganz eigenen Sicht auf ein Symptom. Nicht jedes Symptom ist zwangsläufig auch ein Problem für jeden am System beteiligten.

Wie geht Beratung?
1. Sehen: Diagnostik, Erstinterview, „Anerkennen was ist!“
2. Ordnen: Auswertung der Informationen wobei Unterschiede sehr wichtige Informationen sind. Welche Funktion haben die störenden Symptome im System?
3. Entscheiden: Welches vorrangige Ziel soll die Beratung haben?
4. Handeln: Intervenieren, Fragen, Aufstellungen, Hypothese; Metaphern; zirkuläres Fragen; Reframing (positives Umdeuten) etc.

Die Systemische Beraterin / der Berater hilft eine Lösung für ein bestehendes Problem zu finden. Dabei hat die Beraterin / der Berater das „Werkzeug“ zur Problemlösung.
Die Klientin / der Klient hat die Lösung in den allermeisten Fällen schon dabei. Die Beratung erfolgt im persönlichen Gespräch. Idealerweise „Face to Face“, kann aber auch telefonisch oder als Videoanruf bzw. online erfolgen.

Beratung – Heute
– Hilft bei Problemen, die in der Gegenwart auftauchen.
– Berater*in ist Experte für die Methoden.
– Klient*in ist Experte für seine Lösungen.
– Persönliches Gespräch mit dem Ziel die Probleme zu lösen.
– Kassen zahlen die Beratung nicht, da in der Regen keine psychischen Störungen mit „Krankheitswert“ vorliegen.
– Es gibt keine vorbestimmte Zielgruppe.
– Berater*in arbeitet freiberuflich, kann aber auch in öffentlichen Verwaltungen, in der beruflichen Bildung oder in der Schulsozialarbeit eingesetzt sein.

Coaching – Morgen
– Gibt Hilfe zur Selbsthilfe.
– Die Freiwilligkeit der Klienten+innen wird vorausgesetzt.
– Die Verantwortung für das Handeln liegt beim Klienten*in.
– Die Klienten*innen suchen eigenverantwortlich Unterstützung, könnten ihr Ziel aber auch selbst erreichen.
– Die Anliegen werden zielorientiert vearbeitet.
– Zielgruppe: meist Personen mit Managementaufgaben bzw. in Führungspositionen. Für schwerwiegende psychische Probleme ist das Xoaching ungeeignet.

Therapie – Gestern
– Ist eine Heilbehandlung für Leidenszustände mit „Krankheitswert“.
– Die Probleme können sehr lange zurückliegen (Traumata).
– Dauert oft lange.
– Ziel: Heilung, Wiederherstellung, Persönlichkeitsumgestaltung
– Zielgruppe: Klienten*innen, die sich selbst meist außer Stande sehen, etwas zum positiven zu bewirken.
– Klienten*innen mit einem Mangel an Salbstmanagementfähigkeiten.

Supervision – der Blick von oben
– Reflexion und Verbesserung des beruflichen und ehrenamtlichen Handelns.
– Im Bereich Qualitätsmanagement mittlerweile sehr gefragt.
– Gibt professionelle, berufsbegleitende Unterstützung.
– Wird grundsätzlich durch externe (abteilungsfremde) Personen angeleitet.
– Zielgruppe: Therapeuten, Sozialarbeiter, Menschen aus psychosozialen Berufen, Menschen mit Leitungsfunktionen